Das Wochenende der Sommersonnenwende (auf schwedisch "Midsommar") wird in ganz Schweden groß gefeiert. Weil wir noch nicht ganz wussten, wie und wo wir unser erstes Midsommar verbringen wollten, zögerten wir nicht lange, als Sven (ein Arbeitskollege von Katha) uns zu seinen Eltern nach Visby auf der Insel Gotland einlud.
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Bei schönstem Wetter führte uns Sven durch die mittelalterliche Stadt und zu den verwunschenen Kirchenruinen. |
Schon die ersten Tage in Visby haben uns sehr gut gefallen! Die mittelalterliche Stadt bietet kleine verträumte Gassen, verwunschene Kirchenruinen und immer wieder schöne Aussichten über die Dächer auf das Meer. Kein Wunder also, dass ganz Schweden hier Urlaub macht.
Am meisten beeindruckt in Visby hat uns die Stadtmauer, die im 13. Jh. gebaut wurde und noch heute komplett den historischen Stadtkern umschließt.
Svens Eltern haben uns nicht nur sehr gastfreundlich in ihrem Haus aufgenommen, sondern sich auch Mühe gegeben, uns auch die schönsten Ecken um Visby zu zeigen! So machten wir mehrere Ausflüge zur Steilküste und zu einer mehrere Kilometer tiefen Grotte, der Lummelunda Grotta.
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Malerische Steilküste von Gotland. Auf dem rechten Bild sieht man Visby im Hintergrund. |
Midsommar wird in Schweden an einem Freitag nahe der Sommersonnenwende gefeiert. Vor allem Familien versammeln sich am Nachmittag zum Picknick (natürlich gibt es wieder reichlich Erdbeeren). Aus frischen Birkenzweigen und Blumen wird eine Midsommarstång (vergleichbar mit einem Maibaum) geschmückt und aufgestellt. Danach gibt es Musik und Tanz um den (Mai-)Baum herum. Am Abend gibt es ein traditionelles Mittsommeressen mit neuen Kartoffeln, eingelegtem Hering, saurer Sahne und natürlich Erdbeeren als Nachtisch.
Am Samstag nach Midsommar verabschiedeten wir uns von Visby und erkundeten die Insel mit unseren Rädern. Am ersten Tag ging es entlang der Steilküste, welche sich aber eher zum Wandern als zum Radfahren geeignet. Die tollen Ausblicke von den Klippen waren die holprigen Wege aber wert!
Beim Erkunden der Insel besichtigten wir auch einige der vielen mittelalterlichen Kirchen. Vom Wohlstand durch den Handel konnten sich auch kleinste Dörfer eine stattliche Kirche bauen. Allerdings währte der Aufschwung nicht lang genug um die Kirchen fertig zu bauen, so dass viele Kirchen heute eine merkwürdige Form mit überproportionierten Turm und mehrfach abgestuften Kirchenschiff haben.
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Die vielen Kirchen sind Zeugen der kurzen Blütezeit der Insel. |
Wir übernachteten in einem Bed and Bredfast an der Ostseite der Insel und erkundeten am zweiten Tag die Ostküste. Ohne Steilküste fiel das Radfahren deutlich leichter. An einer ausgesetzten Halbinsel trafen wir wieder auf die sonderbaren Raukar.
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Die Ostküste ist deutlich flacher. Auch hier findet man die sonderbaren Raukar. |
Am letzten Abend grillten wir am Meer. Nach einem anstrengenden Tag auf den Rädern hatten wir uns die Würstchen vom Grill verdient! Den Kurzurlaub auf Gotland haben wir sehr genossen. Es war sicher nicht unser einziger Besuch auf dieser schönen Insel.
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Der Abschied fällt uns nicht leicht! Am letzten Abend wird am Meer gegrillt. |
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